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IDD 2025 | Insurance Distribution Directive | Praxis-Guide

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Zuletzt geändert :

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26.05.2025

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Die IDD – Insurance Distribution Directive (ja genau: idd abkürzung = Versicherungs­vertriebs­richtlinie) begleitet uns seit 2018. Aber mit ESG-Pflichten (2022), den neuen Berufshaftpflicht­grenzen (2024) und dem EU-Review 2025 wird die Sache jedes Jahr spannender. Dieser Guide zeigt alle Pflichten, Stolperfallen, Praxis­beispiele – und erklärt, wie Sie zwei Ihrer 15 idd weiterbildungszeiten sofort im kostenlosen Webinar anrechnen lassen.

Inhalt

  1. IDD Abkürzung & IDD Bedeutung

  2. Für wen gilt die IDD?

  3. Ziel der IDD Richtlinie bei Versicherungen

  4. IDD Weiterbildungspflicht & Weiterbildungsnachweis

  5. Kein Provisionsverbot in Deutschland – aber enge Leitplanken

  6. ESG-Abfrage & IBIPs – Schritt-für-Schritt

  7. Produktaufsicht (POG) – Beispiel Kfz-Tarif

  8. Neue Berufshaftpflicht-Grenzen ab Oktober 2024

  9. Blick nach vorn: IDD-Review & neue Regeln ab 2025

  10. IDD-fit in 8 Schritten

  11. Fazit - das Wichtigste für Makler auf einen Blick

1 | IDD Abkürzung & IDD Bedeutung

idd abkürzung steht für Insurance Distribution Directive (IDD). Die idd bedeutung liegt darin, europaweit einheitliche Regeln für Beratung, Produkt­aufsicht und Vergütung zu schaffen. Deutschland hat die IDD Richtlinie in der Versicherungs­vermittlungs­verordnung (VersVermV) umgesetzt. Für Makler heißt das: EU-weite Basis + nationale Extras (z. B. Provisions­abgabe­verbot in Deutschland). Seit 2018 gilt die IDD in Deutschland.

2 | Für wen gilt die IDD?

Alle, die Versicherungen vermitteln oder an deren Abschluss mitwirken: Makler (§ 34d GewO), Honorar­berater, Versicherer – aber auch Vergleichs­portale oder Reisebüros (sog. Laienvermittler), soweit die jährliche Prämie pro Kunde 600 € übersteigt.

3 | Ziel der IDD Richtlinie bei Versicherungen

Die idd richtlinie verlangt Transparenz beim Versicherungs­vertrieb. Wer als Makler eine idd versicherung – etwa eine Kfz-, Haftpflicht- oder Fonds­police – vermittelt, muss:

  • ein Insurance Product Information Document (IPID) aushändigen,

  • Interessenkonflikte offenlegen,

  • Geeignetheits- und Angemessenheits­prüfungen dokumentieren,

  • jährlich 15 idd weiterbildungszeiten nachweisen.

4 | IDD Weiterbildungspflicht & Weiterbildungsnachweis

Die IDD-Weiterbildungspflicht schreibt mindestens 15 Stunden fachliche Weiterbildung pro Kalenderjahr vor. Pflichtig sind alle, die beraten, Schäden bearbeiten oder Verträge verwalten - beispielsweise Versicherungsmakler, Honorarberater, Versicherer und Vergleichsportale.

Die Nachweise müssen 5 Jahre aufbewahrt werden; seit 2020 prüft die IHK verstärkt stichprobenartig. Bei Verstößen droht ein Bußgeld nach § 144 GewO von bis zu 5.000 €.

Praxisbeispiel:

Ein Makler absolviert:

  • 8 Webinare (je 1 Stunde) = 8 Stunden

  • 5 Präsenzmodule (je 1,5 Stunden) = 7,5 Stunden

  • Gesamt: 15,5 Stunden

Die Zertifikate werden digital archiviert und erfüllen somit die Weiterbildungspflicht.

Tipp: Zwei dieser Stunden können Sie direkt in unserem kostenlosen Webinar absolvieren (siehe Fazit).

5 | Kein Provisionsverbot in Deutschland – aber enge Leitplanken

Im Vorfeld der IDD war ein mögliches EU-weites Provisionsverbot heftig diskutiert – und sorgte für viel Unsicherheit in der Branche. Die endgültige Richtlinie enthält jedoch kein generelles Verbot provisionsgestützter Vermittlung. Es bleibt den Mitgliedstaaten überlassen, ob sie strengere Regeln einführen. Deutschland hat sich klar für die Beibehaltung der Provisionsvergütung ausgesprochen, solange die Vorgaben der IDD eingehalten werden.

Die Courtage bleibt also erlaubt – aber nicht grenzenlos.

Was Makler dürfen – und was nicht

Makler, die auf Provisionsbasis arbeiten, dürfen keine zusätzlichen Gebühren für Leistungen erheben, die mit der Vermittlung verbunden sind – etwa für Vertragsbetreuung, regelmäßige Tarifprüfungen oder Schadenbearbeitung. Auch Servicepauschalen für Privatkunden sind in diesem Zusammenhang unzulässig. Die IDD will damit verhindern, dass Verbraucher indirekt doppelt zahlen.

Zulässig sind hingegen Leistungen, die außerhalb der Vermittlung liegen, etwa:

  • das Pflegen eines digitalen Notfallordners

  • Schulungen zu Risikoabsicherung oder Eigenvorsorge

  • Verwaltungsdienste für betriebliche Vorsorge

  • optionale IT-Services zur Vertragsverwaltung

Im Firmenkundengeschäft dürfen Makler zudem zusätzlich zur Provision Servicegebühren berechnen – etwa für Risikoberichte, Mitarbeiterschulungen oder vertraglich definierte Zusatzleistungen, sofern diese klar abgegrenzt sind.

Transparenzpflicht gegenüber dem Kunden

Ein zentrales Ziel der IDD ist es, Vergütungsstrukturen für Verbraucher nachvollziehbar zu machen. Makler müssen daher zu Beginn der Beratung offenlegen:

  • wie sie vergütet werden (Provision oder Honorar)

  • von wem sie Geld erhalten (z. B. Abschlusscourtage vom Versicherer)

  • in welcher Rolle sie auftreten (Makler, Mehrfachagent, Ausschließlichkeitsvertreter)

Diese Angaben sind zu dokumentieren und müssen auch bei einer IHK- oder Aufsichtsprüfung nachvollziehbar sein.

Provisionsabgabeverbot

Das Provisionsabgabeverbot stellt sicher, dass Versicherungsmakler erhaltene Courtagen nicht ganz oder teilweise an Kunden weitergeben dürfen. Ziel ist es, Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern und eine transparente, faire Beratung sicherzustellen. Sachgeschenke oder Aufmerksamkeiten sind zwar erlaubt, dürfen jedoch einen Wert von 15 Euro pro Person und Jahr nicht überschreiten. Wer diese Grenze überschreitet oder Provisionen weiterleitet, riskiert nicht nur eine aufsichtsrechtliche Beanstandung, sondern auch bußgeldbewährte Verstöße gegen die VersVermV.

6 | ESG-Abfrage & IBIPs – Schritt-für-Schritt

Wer Versicherungsanlageprodukte (sog. IBIPs – z. B. fondsgebundene Rentenversicherungen) vermittelt, muss zusätzlich zur Geeignetheitsprüfung seit dem 2. August 2022 auch die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden erfassen.

Die Praxis sieht folgendermaßen aus:

  1. Der Makler fragt den Kunden gezielt nach dessen ESG-Präferenzen (z. B. Anteil an nachhaltigen Investitionen, Taxonomie-Quote, PAIs).

  2. Diese Präferenzen werden dokumentiert – idealerweise über ein Pflichtfeld im CRM-System oder im Beratungsprotokoll.

  3. Nur Produkte, die zu den Angaben passen, dürfen empfohlen werden. Falls kein passendes Produkt existiert, muss der Kunde seine Präferenzen aktiv anpassen oder schriftlich bestätigen, dass er abweicht.

Beispiel

Kunde B wünscht 100 % nachhaltige Anlage. Kein Produkt erfüllt das. Nach Beratung erklärt er sich mit 80 % zufrieden und bestätigt dies elektronisch – vollständig IDD-konform.

7 | Produktaufsicht (POG) – Beispiel Kfz-Tarif

Die IDD verpflichtet Makler dazu, aktiv an der Produktüberwachung mitzuwirken. Das heißt: Sie müssen wissen, an wen welche Produkte verkauft werden – und ob das langfristig noch passt.

Ein typischer Fall aus der Praxis: Ein Kfz-Tarif richtet sich an Fahranfänger unter 25 mit geringer Fahrleistung. Wenn jedoch bei der halbjährlichen Produktprüfung auffällt, dass die Schadenquote in dieser Zielgruppe stark steigt, sollten Makler prüfen, ob sie den Vertrieb einschränken oder das Produkt mit dem Versicherer überarbeiten.

Auch bei Altverträgen kann eine laufende Zielmarktüberprüfung notwendig sein, wenn sich die Marktbedingungen oder der Kundentyp ändern.

8 | Neue Berufshaftpflicht-Grenzen ab Oktober 2024

Die EU passt alle fünf Jahre die Mindestdeckung der Berufshaftpflicht an den Verbraucherpreisindex an. Ab dem 9. Oktober 2024 gelten neue Mindestbeträge:

  • Mindestens 1.564.610 € pro Schadensfall

  • Mindestens 2.315.610 € pro Jahr

  • Mindestliquidität: 23.480 €

Makler sollten frühzeitig prüfen, ob ihr Versicherer die neue Grenze automatisch anpasst. Wer unterversichert ist, riskiert nicht nur Probleme im Schadensfall, sondern auch einen Verstoß gegen die Gewerbeordnung – bis hin zum Widerruf der Erlaubnis.

9 | Blick nach vorn: IDD-Review & neue Regeln ab 2025

2025 überprüft die EU-Kommission die IDD erneut. Mögliche Schwerpunkte:

  • Vertiefung der ESG-Regeln (z. B. detailliertere Dokumentationspflichten)

  • Verbot von „Differential Pricing“ – also versteckten Preisaufschlägen je nach Kundentyp

  • Transparenzanforderungen bei KI-gestützten Beratungstools

  • Verzahnung mit dem Digital Operational Resilience Act (DORA) – besonders bei IT-Ausfällen oder Cyberangriffen

Makler sollten deshalb bereits jetzt Prozesse und Dokumentation digitalisieren und auf revisionssichere Nachvollziehbarkeit achten.

10 | IDD-fit in 8 Schritten

  1. Planen Sie Ihre 15 Weiterbildungsstunden rechtzeitig – idealerweise mit einer digitalen Übersicht

  2. Archivieren Sie Nachweise fünf Jahre lang

  3. Prüfen Sie Ihre PII-Police auf die neuen Mindestgrenzen ab Oktober 2024

  4. Integrieren Sie ESG-Fragebögen fest in Ihre Beratungsprozesse

  5. Aktualisieren Sie Ihr CRM-System mit Pflichtfeldern für Nachhaltigkeit

  6. Führen Sie POG-Reviews regelmäßig durch (z. B. halbjährlich)

  7. Verankern Sie das 15 €-Limit für Geschenke in Ihrem Vertriebshandbuch

  8. Überprüfen Sie ggf. den Einsatz von Laienvermittlern – hier gelten Umsatzgrenzen und Qualifikationspflichten

11 | Fazit – Das Wichtigste für Makler auf einen Blick

  • Vergütungsregeln klar trennen: IDD unterscheidet strikt zwischen Provisions- und Honorarberatung. Mischmodelle sind untersagt; Courtagen oder geldwerte Vorteile dürfen nicht an Kund:innen zurückfließen, und Sachgeschenke bleiben auf 15 € pro Jahr begrenzt.

  • Weiterbildungspflicht ernst nehmen: Jede beratende oder betreuende Person muss jährlich mindestens 15 Stunden fachliche Weiterbildung absolvieren. Zertifikate sind fünf Jahre aufzubewahren; bei IHK-Stichproben können Bußgelder bis 5.000 € drohen, wenn Nachweise fehlen.

  • Dokumentations­anforderungen erhöhen: Beratungsprotokolle müssen neben Interessenkonflikt-Hinweisen auch die Ergebnisse der Geeignetheits- und Angemessenheitsprüfung enthalten. Eine lückenlose, digital archivierte Dokumentation ist wesentlicher Baustein für Haftungssicherheit.

  • ESG-Abfrage bei Anlage­produkten Pflicht: Seit 02.08.2022 müssen Vermittler bei allen Versicherungsanlage­produkten die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kundschaft erfassen und nur Produkte empfehlen, die diesen Vorgaben entsprechen – Abweichungen sind zu begründen und schriftlich festzuhalten.

  • POG im Blick behalten: Makler sind in die Product Oversight & Governance eingebunden; regelmäßige Zielmarkt-Checks und Feedback an den Versicherer helfen, Fehlvertrieb zu vermeiden und Aufsichtsrisiken zu reduzieren.

Über den Autor

Janik Sauerbier gründete im Jahr 2024 InsurMagic, ein Unternehmen, das spezialisierte, KI-gestützte WhatsApp-Software für Versicherungsmakler entwickelt. Mehr erfahren

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